Berufliche Erfüllung gibt es nicht zum Nulltarif
Ohne Zielstellung und ohne Plan wird das nichts mit der Karriere: Nur etwa 43 Prozent aller deutschen Arbeitnehmer planen ihren beruflichen Aufstieg konkret. Der scheinbar planlose Rest von 57 Prozent definiert mittlerweile den Begriff Karriere wertfreier. Neben einem erfüllenden Job wünschen sich die meisten mehr Zeit für Familie, Freunde und Hobby.
Aber was bedeutet Karriere überhaupt?
Der lateinische Begriff „carrus“ steht wörtlich übersetzt für „Wagen“ oder „Fahrstraße“. Die Bezeichnung wurde irgendwann in den modernen Sprachgebrauch übernommen und bezeichnet heute die persönliche Erwerbstätigkeit von Menschen.
Karrieren können positiv und negativ verlaufen: Als positive Karrieren werden zum Beispiel die von Spitzensportlern, Top-Managern, Filmstars und Politikern bewertet. Negativ besetzt ist der Begriff, wenn er im kriminellen Zusammenhang steht, wie beispielsweise bei Einbrecher- oder Drogendealerkarrieren.
Trendforscher sind längst der Meinung, dass Bestnoten und glattgebügelte Lebensläufe in der schnelllebigen Wirtschaft längst keine Karrieregarantie mehr sind. Gefragt sind vielmehr Arbeitnehmer, die eine gesunde Kombination aus fachlichem Wissen, Technikverständnis, Sozialkompetenz, Neugierde, Teamgeist und Loyalität besitzen.
Selbst gesteckte berufliche Ziele planen
Der viel benutzte Begriff „Karriere machen“ wird unterschiedlich interpretiert und wirkt aus heutiger Sicht ein wenig abgedroschen. Die entscheidende Frage lautet vielmehr: Was ist das berufliche Ziel und wie gelange ich dorthin?
Das fängt schon bei der passenden Berufswahl, der erstklassigen Ausbildung und der ersten Anstellung an: Wer diese Dinge meistert, kann schon auf eine erfolgreiche Karriere zurückblicken. Dabei ist es egal, ob man Bäcker, Gasinstallateur oder Abteilungsleiter ist.
Haben Sie keine Angst vor einem Karriereknick, denn Umwege sind völlig legitim. Wer beim BWL-Studium oder spätestens in der Berufspraxis merkt, dass sein Herz für Sozialpädagogik schlägt, sollte sich umorientieren. Aktuell gibt es viele Möglichkeiten, eigene Talente zu fördern und auszuleben. Probieren Sie es aus – denn der Mut zur Veränderung rentiert sich am Ende.
Suchen Sie den Kontakt zu intelligenten Kollegen, um mit ihnen ein effizientes Top-Team zu bilden – denn nur gemeinsam lassen sich Aufgaben optimal lösen.
Karrieristen sollten nie zu lange in einer Jobposition verbleiben. Erfahrungsgemäß stagniert die Lernkurve bereits nach maximal fünf Jahren. Danach gibt kaum etwas Neues zu erarbeiten und es stellt sich Routine ein. Spätestens jetzt ist es Zeit, in eine höhere Position zu wechseln. Das kann ein neuer Bereich im gleichen Unternehmen sein oder ein rechtzeitiger Wechsel in ein neues Unternehmen steht an.
Wer glänzen will und sich profilieren möchte, übernimmt keine langweiligen „Fleißbandarbeiten“. Denn bei der nächsten Beförderung werden garantiert die Arbeitnehmer berücksichtigt, die sich schwierigen Aufgaben stellen und diese erfolgreich meistern.
Die Karriere pushen
Exzellente Ausbildung und hohe Motivation reichen allein nicht aus, um die Karriereleiter hinauf zu klettern. Studien belegen, dass auch mit Blick auf den betriebswirtschaftlichen Erfolg oft dennoch die Falschen befördern werden. Außerdem werden Sympathie, Körpergröße, Stimme und Selbstbewusstsein nicht selten mit Führungsstärke assoziiert. Dieser fatale Fehler sollte allemal Grund genug sein, das Unternehmen zu verlassen. Arbeitnehmer sind deshalb gut beraten, wenn sie einen Plan B in der Tasche haben. Das senkt erheblich Angst und Stress in schwierigen beruflichen Situationen oder wenn ein Jobverlust droht.
Außerdem ist es ratsam, Kontakte zu knüpfen oder sogenannte Business-Plattformen für die Karriereplanung zu nutzen. Im Schnitt nutzen nur 25 Prozent der Arbeitnehmer die sozialen Netzwerke für die Jobsuche. Das ist eigentlich schade, denn gerade sie bieten weltweit spannende Möglichkeiten.
Ruhm und Reichtum für alle?
Nicht alle Menschen streben nach sechsstelligen Gehältern, teuren Firmenwagen und obersten Chefpositionen. Die Mehrheit wünscht sich gerechte Einkommen, von denen man gut leben kann und ausreichend Zeit, um die innere Balance zu finden.